5 Sterne Hotel

Renesmee seufzte, als er sie das fragte.
*Ich weiß es nicht*, gab sie nur von sich. *Aber Jacob ist tot. Es wird nichts mehr passieren*, fügte sie hinzu und wagte Takuma nicht anzufassen. Wieviel Leid konnte jemand ertragen, der das nicht gewohnt war? Ungefähr so viel wie sie. *Das wird schon wieder*, flüsterte sie in die Stille. Sie dachte an Senri. Er war so stark. So stark. Sie entwickelte einen gesunden Respekt vor ihm.
*Darf ... darf ich dich berühren?*, fragte Nessie, damit sie ihn beruhigen konnte.

*Natürlich*, antwortete Nessie. Sie wand sich leicht zu ihm.
*Über was möchtest du denn reden?*

Nessie hörte ihm ruhig und zu und er tat ihr leid. Sie hatte es immer so gut gehabt. Wieso konnten es nicht alle so gut haben? Sie wusste es nicht. Aber sie hatte auch Schmerzen. Sie litt selbst unter Jacobs Tod. Nicht nur Momma.
*Nein. Was hat er gesagt?*, fragte sie tonlos. Sie würde ihm - wenn es ihm nicht besser ging - eine Vision senden. Wenn sie überhaupt an was schönes denken konnte. Denn sie sendete das aus, was sie dachte. Und was sie dachte, sendete sie als Bilder. Wieso zum Teufel gab es so liebe Menschen die kein schönes Leben hatten?

Sie hörte ihm zu und fand es einfach nur traurig. Ein kleines Kind konnte ohne jeden Lebenswillen sein? Sie hatte von Geburt an alles, was man sich je vorstellen konnte.
*Das ist ... sehr berührend*, sagte sie leise mit zittriger Stimme. Dann schniefte sie und wischte die Träne weg, die sich verlogen aus ihrem Auge stahl. Er schaute sie fragend an. Wie dachte er denn, war ihr Leben gewesen? Sie beschloss es ihm zu erzählen.
*Weißt du, ich bin verwöhnt geboren. Kurz nach meiner Geburt ging es nur noch um mich. Alle wollten mich haben. Sie waren mit Jacob zu neunt. Kannst du es dir vorstellen? Alle liebten mich ... schon als ich in Mommas Bauch war. Sie stritten sich darum, wer mich füttern und wiegen durfte. Ich schlief nie in meinem Bettchen, sondern in einen der Arme meiner Verwandten. So viel Liebe wie ich immer bekam, kann ich nicht zurückgeben. Ich wünschte, Sen-chan wäre an meiner Stelle geboren. Er hatte es mehr verdient. Und dann wollte die Volturi mich töten, weil sie dachten ich wäre ein unsterbliches Kind. Über 30 Vampire kamen von überall her um mich zu beschützen. Sie liebten mich ohne das sie mich kannten. Bis heute stört es mich. Denn ich möchte mir meine Zuneigung selbst verdienen*, brachte sie raus und wurde immer leiser.

*Ich danke dir*, sagte sie mit fester Stimme und lächelte ihn an. Sie wurde ein bisschen rot. Ob man das in der Dunkelheit sah? Sie hoffte nicht. Es war ihr peinlich. Vor Senri war ihr natürlich nichts mehr peinlich. Sie konnte sich nackt vor ihm präsentieren und es kümmerte sie nichts mehr. Vorher wäre sie in Grund und Boden versunken. Sie hatte immer noch nichts Vernünftiges an. Nur das hellblaue Hemd ihres Vaters, das er so gerne trug.
*Natürlich darfst du mich so nennen. Es würde mich freuen.* Sie fühlte sich wirklich gut, als ihr jemand sagte, sie hätte sich diese Zuneigung verdient. Sie konnte ein Strahlen nur schwer verbergen. Hoffentlich ging es mit Takuma schneller wieder aufwärts als mit Senri.

Sie fand es einfach nur traurig, dass Senri nur einen Tag zum freuen hatte.
*Das war sehr lieb von dir, dass du all das mit ihm gemacht hast. Es muss das schönste der Welt für ihn gewesen sein*, stellte sie mit abgebrochener Stimme fest. Wenn sie ihn jetzt ansah, lächelte er sie an. Sie konnte es sich nicht vorstellen, dass Senri nicht lachen konnte.
*Übrigens finde ich eure Spitznamen wunderschön*, gab sie zu. Es war heute alles ein bisschen viel gewesen. Ohne einen Ton von ihr kullerten die Tränen aus ihren Augen. Sie wünschte, sie wäre anders. Größer, erwachsener. Wieso musste gerade sie diese kindlichen Augen haben? Und wieso wurde sie mit dieser Haarfarbe bestraft? Daddy stand sie sehr gut, für sie war es ein Fluch. Wenn sie sie versuchte zu färben, blieben sie vielleicht fünf Minuten so, bevor das Gift die Färbung rausekelte. Ein lauter Seufzer entfuhr ihr zwischen den Tränen.

Seine Umarmung war so überstürzt. Sie wusste nicht, ob sie mit ihm so nahe reden konnte.
*Ich ... bin in meinem Körper gefangen*, flüsterte sie und legte ihm eine Hand an die Wange.
Sie zeigte ihm wie es aussah, und wie es wirklich war. Sie fing mit ihren Augen an. Sie waren so groß und von einem unbeschreiblich schönen schokobraun verziert. Das waren Kinderaugen. Aber dahinter verbarg sich ein bewusstes Gesicht. Ein Gesicht das auch gern mehr als nur Küsse hätte, ein Gesicht, welches Kitaka auslöschen ließ. Ein Gesicht, welches mehr aushalten konnte, als man ihm zutraute. Sie ging weiter mit ihren Haaren. Diese Farbe passte perfekt zu ihren Augen und machte sie niedlich. Sie wollte aber gar nicht niedlich sein. In Momenten wo man jemanden verführen wollte, wollte man überhaupt nicht niedlich sein. Sie waren ihr viel zu lang. Sie wollte sie gerne kurz tragen, aber Momma fand sie so schöner und würde es nie zulassen, dass sie jemand abschnitt. Sie war klein für ihr Alter. Sie wäre gerne sexy gewesen mit langen Beinen, doch sie war einfach nur putzig und klein. Ihre rosigen Wangen passten zu dem kindlichen Aussehen. Sie war doch nur ein Halbvampir. Sie wurde rot. Und sie hatte immer rosige Wangen. Nie wirkte sie so bereit, dass sie ernsthaft jemand außer Jacob wollte. Aber er kannte sie seit seiner Geburt. Hätte er sie jetzt kennen gelernt, hätte er sie auch abgestoßen.
Traurig nahm sie die Hand von seiner Wange und schaute ihm in die grünen Augen.

*Dankeschön*, flüsterte sie kaum hörbar und drückte Takuma sanft. Das musste sie einfach tu. Er war so nett zu ihr. Sie war froh nun auch mit ihm befreundet zu sein. Sie würde Momma bitten, schon in Kürze umzuziehen. Und sie würde sie bitten, dass Takuma, Senri und sie eine WG bekommen konnten. Sie würden zwar nicht immer dort sein können, aber wenn sie weg konnten, dann wollten sie sich nicht zu ihrer Familie. Vielleicht wurde jetzt alles anders. Vielleicht konnten sie viel zu dritt unternehmen. Das Leben hatte für Senri jetzt erst richtig begonnen. Sie war stinkreich. Sie würde ihm alles schenken, was er wollte.
*Ich danke dir so sehr.* Sie hoffte, er würde sich nicht bedrängt fühlen. Sie hatte ihn wirklich gern. Er war ein hübscher, netter junger Mann. Wie viele Mädchen waren wohl seinem Lächeln verfallen?

Am nächsten Morgen lag Takuma ganz weit an der Wand und Renesmee so weit vorn, dass sie fast runterfiel. Im Schlaf bemerkte sie, wie jemand in ihr Zimmer kam. Er oder sie war ganz nahe. Plötzlich wollte sie sich drehen und wachte geschockt war. Sie wäre beinahe auf den Boden gefallen, aber Senri hatte sie aufgefangen. Mit ihr im Arm ging er aus der Hocke und stand wieder auf. Es sah wirklich witzig aus. Er trug noch immer Boxershort und T-Shirt. Sie war noch immer im Hemd ihres Vaters.
*Guten Morgen*, gähnte sie, streckte sich ein wenig in seinen Armen und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sie war so froh, dass er endlich da war. Sie hatte sich viel zu sehr an ihn gewöhnt. Takuma und sie waren im Arm eingeschlafen und sind im Schlaf so weit auseinander gegangen.
Sie gähnte noch einmal herzlich, als Takuma auch langsam wach wurde und die beiden verschwörerisch angrinste.

Senri schlich am frühen Morgen ins Zimmer. Er brauchte frische Sachen und hatte sich keine mitgenommen. Geduscht hatte er aber schon. Länger ohne eine hätte er es nciht ausgehalten. Aber er merkte, dass Nessie wach war. Sie drehte sich rum und wäre aus dem bettgefallen, wenn er sie nicht aufgefangen hätte. aus der Hocke stand er wieder auf und hielt sie immer noch im Arm.
"Morgen.", begrüßte er sie auch. Dabei lächelte er sie sanft an. Dann sah er auch zu Takuma der sie angrinste und dann bleich wurde. Scheinbar hat er die Uhrzeit gesehen. Denn in Null Komma nichts war er bei ihm und fühlte Sneris Stirn.
"Ich bin nicht krank, Taku-chan."
"Sen-chan es ist früher morgen udn du bist der größte Morgenmuffel den es gibt. Ich hab dich nie um diese Zeit wach gekriegt.", kam es nun empört von takuma. Er war wieder erselbst. Dans Nessie und auch Sen-chan ging es ihm gut.

Nessie hörte sich das Gespräch der beiden immer noch aus Senris Armen an und steckte dabei nachdenklich den Zeigefinger an die Unterlippe. Es war ihr nie wirklich aufgefallen, dass er ein Morgenmuffel war. Sie kannte ihn so wenig, dass es schon gespenstisch sein konnte. Jedenfalls konnte sie sich im Augenblick nicht wohler fühlen. Sie war in Senris Armen und neben Senri stand ein grinsender Takuma. Besser konnte es den dreien doch überhaupt nicht gehen.
*Jungs, was haltet ihr davon, wenn wir eine WG eröffnen? In der Nähe der Akademie versteht sich*, sagte sie leicht unsicher. Was würden die zwei wohl davon halten? Die linke Hand hatte sie noch immer an der Unterlippe. Der ganze rechte Arm war um Senris Hals geschlungen. Sie wusste nicht welche Miene sie aufsetzten sollte, also entschied sie unfreiwillig, dass sie rot wurde.

Takuma stand nun neben ihnen und Senri tat jetzt schmollend. Dabei hielt er Nessie aber weiter im Arm. Doch für einen kurzen Moment sah Takuma Senri skeptisch an. Bevor der Blonde was sagen konnte unterbrach Nessie und Senri war unendlich erleichtert darüber. Eine WG? Eine Zeit lang dachte Senri nach.
"Nur wenn Takuma sich an ein paar bedingungen hält. 1. er soll die Vorhänge morgens zu lassen, 2. soll er seine Klamotten nicht über den Boden verteilt liegen lassen, 3. soll er seine Mangas nicht in meinem Zimmer abstellen und 4. ist er für das Blutbeschaffen verantwortlich.", stellte Senri seine Bedingungen und sah Takuma ernst an.
"Dann hab ich aber auch ein paar Bedingungen an euch. 1. Sen-chan wird sich einen Wecker stellen und zwar rechtzeitgi um pünktlich zum Unterricht zu kommen, 2. er wird seine Hausaufgaben selber machen, 3. ihr lernt zusammen, 4. Senri hört seine Musiketwas leiser als normal und 5. Wir bezahlen die WG zusammen."

Renesmee strahlte über das Herumalbern ihrer Bedingungen. Sie wollte die größte von allen stellen und gluckste unaufhörlich.
*Und wer mich jetzt nicht fest drückt, muss immer für mich kochen* jubelte sie und hoffte, dass sie jetzt ganz doll gedrückt wurde. Das war genau das, was sie jetzt brauchte. Sie ließ ihre Augen aufblitzen. Leider verriet die Röte sie wieder.

Bei ihrer Bedingung mussten beide Lächeln. Nur hatte Senri die besseren Karten. Weshalb er sie gleich fest aber liebevoll an sich drückte.
"Man ey, das ist unfair.", murrte Takuma und zog einen Schmollmund. "Ich kann doch gar nicht kochen."
"Dann lernst du es ebend.", antwortete Senri amüsiert. Konnte es nciht imemr so sein. Doch dann klopfte es und er erschrack. Riven stand in der Tür.
"Telefon für sie, Ichijo-sama.", sagte Riven und grinste die drei undeutbar an. Dabei wurde Takuma das schwarze Handy zugeworfen.
Takuma fing es und stellte lieber auf Lautsprecher, deutete Nessie und Sneri leise zu sein.
"móshimoshi.", ging Takuma ran. Wurde aber auch gleich angeschrien.
"Wo verdammt noch mal bist du Takuma! Du bsit weder in der Schule noch in der Stadt zu finden. Hast du schon vergessen, das in ein paar Tagen der Gesellschaftsball in der Villa Aido ist? Du darfst da nicht fehlen. Außerdem solltest du deine Verlobte wohl vorher kennen lernen nciht.", fauchte ein aufgebrachter Mann.
bei dem Wort Verlobte starrte Senri in Takuma bleiches Gesicht. Der Blond war gar ncith in der Lage zu Antworten. Weshalb Senri nun Nessie losliess und Takuma das Handy abnahm.
"Entschuldigen sie bitte, Ichijo-sama. aber ich glaube kaum das ihr werter Enkel auch nur den Hauch von interesse an eine aufgetarckelte verwöhnte egoistische Ziege haben wird, die sie 100% für ihn ausgesucht haben. Nur weil sie leichter zu kontrollieren ist, nicht wahr? Sehen sie es ein, Ichijo-kun braucht sie nciht mehr. Auf wiederhören Asato-sama.", damit legte Senri auf und seufzte. Wieso hatte er das gerade gemacht? Depremiert liess er sich der Länge nach aufs Bett fallen.
"Ich bin Tod.", stellte Senri fest.
"Nach der ansprache, abe rauf jeden Fall. Dennoch danke.", bestätigte Takuma.

Nessie sah genauso entgeistert aus wie Senri. Sie hatte das Gefühl dieser ließ sie gleich fallen, weil seine Arme wackelten. Er stellte sie zum Glück rechtzeitig ab und hielt dem Mann am Telefon diesen Vortrag. Nachdem er sich dann aufs Bett geschmissen hatte, guckten Takuma und ich uns fassungslos an. Was hatte er da eben gesagt?
Aber er hatte auch recht. Einfach jemanden verloben ging gar nicht!
*Er hat das richtig getan*, sagte ich und klopfte Takuma auf die Schulter. *Man sucht sich seine Verlobte gefälligst selbst aus*, erinnerte sie ihn. Dann setzte sie sich an eine Bettkante und sah traurig nach unten.
*Ich hatte auch keine Wahl. Jacob liebte mich direkt nach meiner Geburt. Also musste ich ihn auch lieben.*

Senri setzte sich auf, as Nessie so depremiert klang. Sofort nahm er sie wieder in den Arm. Irgendwie fühlte er sich dann immer besser. Hoffentlcih ging es ihr auch so und nervte sie nicht. Denn davor hatte er angst. Er hat angst, dass sie ihn nervig oder sogar ecklig finden könnte.
Takuma liess sich nun auf den Boden plumpsen. Er saß im Schnerudersitz vor ihnen und fuhr sich mit einer Hand durch die eh zerzottelten blonden Haare.
"Ach, du kennst meinen Großvater nciht. er ist der Senatsvorsitzende und somit, wenn man die Reinblüter ausschliesst, das höchste Tier unserer Gesellschaft. In deiner Familie mag es nicht wichtig sein, weil eure art keine solche Gesellschaft aht. Aber unsere Art leider. Großvaters Wort ist Gesetz, da er auch noch viele der wenigen Reinblüter auf seiner Seite hat. Die reinste Katastrophe.", meinte Takuma und seufzte.
"Und ich darf es wieder gerade bügeln.", ergänzte er depremiert.
"Gomene na sai, Taku-chan. Ich wollte dir eigentlich nur helfen.", sagte Senri dazu. Anstatt zu helfen hat er alles schlimmer gemacht.
"Der Ball ist in 5 Tagen nicht. Wenn du die Fremde also nicht heiraten willst, solltest du dich bis dahin verliebt haben."
"Wie soll das gehen? Die Vampirmädchen mögen mich nur wegen meinem Rang. Die Menschenmädchen dürfen ncith wissen was ich bin und Werwölfe können mir gestohlen bleiben. Also müsste schon Gott so gnädig sein und mir einen Engel schicken.", kam es pessimistisch vom Optimisten.

Sie fühlte sich sofort besser, als Senri sie in die Arme nahm. Sie vergaß alles andere, sah nur noch ihn. Sie machte sich Sorgen darüber, wie er empfand. Sie wünschte sich von Herzen, dass Takuma recht mit seiner Vermutung zum Thema Verlieben hatte. Aber im Moment hatten die drei ja ein größeres Problem.
*Gibt es denn keine Vampire, die dich nicht kennen?*, fragte Nessie mit einem Hauch Hoffnung in der Stimme.
Vielleicht gab es ein unbekanntes Mädchen, was ihm nahe liegen konnte.