Hieads Zimmer

Daric nickte Hiead ebenfalls zu und stand daraufhin geschmeidig auf.
Mit langsamen Schritten ging er herüber und nahm sich das Bild.
Auf dem Foto waren eine hübsche Frau, scheinbar seine Mutter, ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge zusehen.
Dann fiel sein Blick auf den scheinbar ältesten der Kinder, der, so wie Daric meinte, den kleinen Hiead einen Arm umgelegt hatte.
Alle waren noch sehr jung auf dem Bild.
Hieads Mutter stand hinter allen und hielt den kleinen Jungen auf dem Arm.
Das Mädchen klammerte sich an dem kleinen Hiead fest.
Ein absolut fröhliches Bild, alle schienen sehr glücklich zu sein und lächelten.
Eine richtige Familie, die von der wundervollen Umgebung, eine scheinbar unendlich Wiese vor einem Fluss und vorbeifliegende Kirschblüten, untermalt wurden. Die Sonne schien stärker denn je und der Himmel strahlte so blau wie noch nie.
//Eine perfekte Famile...
Dessen Glück so schnell zerstört werden konnte.//
Daric war sich nun sicher, dass Hiead anders war als die üblichen Vampire.
Im Gegenteil, er war ihm selbst ähnlicher, als er es zuvor gedacht hätte.
Behutsam stellte er es wieder hin, worauf plötzlich das Glas einen Sprung bekam.
"?!"
Er entfernte sich ein paar Schritte.

Hiead beobachtete Daric. Dieser besah sich einige Zeit das Bild. Irgendwie musste Hiead dabei lächeln. Dann stellte Daric das Bild zurück und Hiead schreckte auf, als er ein geräusch vernahm, das nicht da sein sollte. Schnell war er bei dem Bild, während Daric zurück wich. Das Glas hatte einen Sprung. Hiead nahm das Bild vorscihtig in die Hände und drehte den Ramen um. Er nahm das Bild raus, bevor noch Glassplitter sich in das Papier bohrten. Der Bilderrahmen wurde abgestellt und das Bild vorsichtig in einer Schublade in Hieads pass gelegt. Es wunderte Hiead das der Bilderahmen plötzlich einen Sprung bekam. Dennoch konnte er die Wut nicht aus seinen Augen verbergen. Aber Daric machte doch gar nichts. "Das Bild ist nicht beschädigt. Ich brauche nur einen neuen Bilderrahmen.", erklärte er und atmete tief durch. So verschwand die Wut. Irgendwas stimmte aber nicht. Der Sprung war von der oberen Ecke gekommen und zog sich über den Teil des Bildes, wo Hieads Mutter und kleiner Bruder war. Plötzlich erstarrte Hiead kurz. Dann rannte er zu seiner Tasche und holte sein Handy raus. Er tippte eine Nummer und hoffte das jemand ran ging. Da stimmte was nicht. War was mit Suzu? Unruhig lief Hiead nun durch das Zimmer.
Bis schließlich jemand ran ging. "Hitshikata-sensei. Ich weiss, dass ich ncith anrufen darf. Aber wie geht es Suzu? Bitte sagen sie mir die Wahrheit.", bat Hiead fast verzweifelt.
"Nummer 87? Wieso rufst du gerade jetzt an.", am es unsicher von dem Erwachsenen Vampir. Diese Unsicherheit machten Hiead nur noch besorgter. Nun wurde er aber wirklcih sauer. Denn sein ehemaliger Sensei redete sich weitere 5 Minuten raus. "HITSHIKATA-SENSEI! WENN SIE NCIHT GLEICH MIR SAGEN WAS MIT SUZU LOS IST BRING ICH SIE EIGENHÄNDIG UM!", draohte Hiead knureend. Er würde es tun wenn er müsste. Denn auch sein Gedukldsfaden riss irgendwann mal. Aber bei der Antwort liess Hiead das Handy faleln und wurde ganz bleich. Sein Bruder lag im sterben. Suzu könnte sterben.

Zuerst dachte Daric, dass Hiead ihn gleich anfallen würde aus Wut, doch dann beruhigte er sich.
Während er das Gespräch von Hiead und seinem scheinbaren Lehrer oder Vorgesetzten verfolgte, ging er zu seinem Platz, wo er sich wieder niederließ.
"Hört sich nicht gut an...", murmelte er.
"Ich dachte schon, ich wäre zu grob gewesen."
Er nahm wieder seine Zigarette und spielte damit rum.
Es sah zwar nicht so aus, aber es war sein persönliches Training.
Damals hatte er jedesmal die Zigarette in zwei gebrochen, doch nun schaffte er es sie ganz zulassen.
Immer wenn er aufgebracht war, nahm er sie wieder zu Hand und behielt sich damit unter Kontrolle.
Als Hiead plötzlich das Handy fallen ließ, sprang Daric auf, ließ die Zigarette vor Schock zu Boden fallen und schaute zu ihm rüber.
Sein Gesichtsausdruck schien nichts Gutes zu bedeuten.
"Was ist...los?"

Hiead sah zu Daric, der aufgesprungen war. Tränen liefen. "Suzu....mein kleiner Bruder....er leigt im sterben...vor ein paar Minuten ist er kollabiert....die Ärzte können ihn vielleicht nicht retten....", kam es stockend von Hiead. Genau zu dem Zeitpunkt als der Sprung im Bild auftauchte. In dem Zeitpunkt kolabierte Suzu am anderen Ende dieser Welt. Was soll er tun? Von hier aus konnte er Suzu nciht helfen. Selbst wenn er da wäre könnte er Suzu nicht helfen. Aber Suzu durfte doch nicht sterben. Vom Handy kam noch immer eine besorgte Stimme. aber die war total vergessen. Hiead versuchte krampfhaft die Tränen aufzuhalten. Aber sie liefen weiter und Schluchzer verliessen seine Kehle.

Darics Augen wurden groß.
Wieder ein Schicksalsschlag.
"Können wir nichts tun?", flüsterte er.
Andere Leute in solchen Situation auf zubauen war nie seine Stärke gewesen, deshalb wusste er auch nicht was er sagen sollte.
Einfach schweigen?
Falsche Hoffnung machen?
Darics Körperhaltung entspannte sich, doch seine Hände ballten sich zu Fäusten.
//Immer diese Unfähigkeit zuhelfen...//
Er knurrte leicht, worauf seine Brust kurz bebte.

Hiead schüttelte den Kopf. "Leider nicht.", kam es bedrückt von ihm bevor er das Handy aufhebte. Er sah Darics Reaktion. Auch wenn Hieads Augen noch total verweint waren. "Hitshikata-sensei....bitte informieren sie auch Zoey und Lucid. Wenn es was neues gibt, sagen sie mir bitte bescheid.", kam es nun mit festerer Stimme von Hiead bevor er auflegte. Dennoch setzte er sich nun fast kraftlos auf das Bett. Er konnte nicht fassen, dass Suzu im nächsten Moment sterben könnte. Wieder konnte e rnur abwarten. Genau wie damals als Lucid im Sterben lag. Aber auch als seine Mutter starb. Da war er genauso hilflos. "Was mach ich nur? Es tut mir so leid, Seto.", murmelte Hiead depremiert.
Er nannte Suzu beim Zweitnamen. Denn sie sprachen sich oft mit Zweitnamen an. Es war sowas wie etwas was nur sie hatten. Es verband die 4. Denn niemand kannte die Zweitnamen von ihnen ausser sie selbst. Denn Namen, den sie von ihrer Mutter bekamen.

Er beobachtete ihn aufmerksam, schwieg aber.
Nachdem Hiead sich gesetzt hatte, entschloss Daric dies ebenfalls zu tun und setzte sich wieder aufs Sofa.
Mit gesenktem Blick und verschränkten Armen verharrte er dort.
//Der Kleine hat echt Pech.
Ich hoffe für ihn, dass sein Bruder es schafft.//
Ab und zu blickte er zu ihm rüber, doch sagen wollte er nichts, denn er hätte nur etwas falsches gesagt.

Hiead bemerkte nur am Rande wie Daric sich auch setzte. Im Moment war er dafür viel zu sehr in Gedanken. Was hatte seine Familie verbrochen, dass man sie so sehr bestraffte? So ging das noch einige Minuten. Hiead wusste nicht genau wie lange. Aufjeden Fall mehr als 30 Minuten. Dann klingelte wieder Hieads Handy und der Vampir war in Null Komma nichts dran. "Ja?", fragte er und lächelte dann leicht. Wobei sein Blick besorgt blieb. "Aniki, jetzt beruhige dich mal. Ich weiss selbst nichts neues. Aber du solltest mich doch eigentlich nicht anrufen. Der Clan wird...", doch weiter kam er nicht da Lucids wütende Stimme ihn unterbrach. "Hiead, mir ist der Clan scheiss egal. Ich hätte gar nicht erst zulassen dürfen, dass sie uns trennen. Suzu liegt im sterben und vermutlich gibst du dir wieder für alles die Schuld. Wie soll ich da Tatenlos zu sehen.", schrie die aufgebrachte Stimme Lucids. "Trotzdem werden sie dich bestrafen. Lucid ich will doch nur, das wir alle wieder glücklich sein können. Du sollst nicht mehr vom Clan ausgenutzt werden, Suzu soll nicht mehr zum kämpfen gezwungen werden. Ist das so falsch? Wenn ich Suzu nicht alleine gelassen hätte, hätten sie ihn nicht zum kämpfen zwingen können und er wäre nicht zusammengebrochen. Dann wäre er gar nicht in Gefahr.", antwortete Hiead bedrückt. Er sehnte sich so sehr nach seiner Familie. "Sato jetzt krieg dich wieder ein.", kam es erneut von Lucid. Woraufhin Hiead still wurde. "Es ist nicht deine Schuld. Genauso wenig wie damals als ich so leichtsinnig war. Oder als Mama getötet wurde. Das war alles nicht deine Schuld. Ohne dich wäre Suzu in der Akademie gestorben. Glaub mir doch bitte.", sprach Lucid weiter. "Aniki, ich habe Ansgt Suzu nicht mehr wiederzusehen. Ich wünschte du wärst hier, oder wir bei ihm. Er braucht uns. Aber wir sind nicht da.", murmelte Hiead und wischte sich die aufkommenden Tränen weg.

Er tat nichts weiter als zu lauschen.
Zwischendurch nahm er wieder seine Zigarette und spielte nun nervös damit herum.
"Vielleicht sollte ich besser abzischen...", grummelte er vor sich hin.
Er hasste solche Situationen und nun steckte er mittendrin.
Immer wieder kurz zu Hiead rüberblickend, versuchte er sich unter Kontrolle zubehalten.
//Gefühlsausbrüche sind... lästig...//
Er knirschte leise mit den Zähnen.
//... und machen mich unberechenbar.//
Die Zeit verstrich nur langsam, wie es ihm vorkam.

Lucid seufzte. "Hiead. Ich ruf dich an sobald ich näheres aus Hitshikata gepresst ahbe. Auf mcih hört er eher, als wie auf dich. Aber bitte bleib nicht alleine ja?", kam es von ihm. Er machte sich Sorgen udnd as hörte man raus. Er wollte scheinbar wirklcih nciht, dass Hiead alleine war. "Gut, aber wehe du rufst ncith an udn keien Sorge. ich bin nciht alleine. Ein neuer Freund ist bei mir. Also brauchst du dir keien Gedanken machen.", antwortete Hiead und dann legten beide auf. Hiead liess sich ins bett fallen und drehte sich auf die Seite. So lag er nun da und sein blick heftete sich auf den Boden. "Hoffentlich geht es Suzu bald besser.", sagte Hiead noch.

Er ließ Hiead eine Weile liegen und dann unterbrach er die Stille.
"Willst du reden? Ich höre gerne zu.", sagte er mit einem leichten Lächeln.
"Jetzt sich zurück zuziehen hat kein Sinn, lass es raus."
Er stand auf und setzte sich zu Hiead an die Bettkante.
"Wie gehts ihm? Wie fühlst du dich?"
Irgendetwas musste er sagen und dies schien ein guter Anfang zusein.

Hiead blieb die einfach liegen. Es herrschte nun eine fast schon erdrückende Stille, die von Daric durchbrochen wurde. Der Größere setzte sich nun auch noch auf die Bettkannte zu Hiead. Dennoch blieb der Weißhaarige liegen. Die Fragen des Anderen waren einbischen viel. Aber reden würde sicher gut tun.
"Suzu wird operiert. aber genaueres wissen wir nciht. Wenn er stirbt....das wäre einfach...ich könnte es ncith ertragen. Ich habe ihm im Stich gelassen. Eigentlich hätte ich bei ihm bleiben müssen. Aber ich bin her gekommen und habe ihn nicht beschützt. Wenn ich da geblieben wäre, hätten sie ihn ncith zum Kämpfen zwingen können und Suzu wäre nciht kolabiert.", erzählte Hiead. Diese Vorwürfe machten ihn fertig.

"Du solltest dir keine Vorwürfe machen.", sagte Daric ruhig und beruhigend.
"Das hilft jetzt niemanden und so wie es sich für mich anhört..."
Er machte eine kurze Pause und überlegte kurz.
"Na ja, hattest du keine große Wahl, oder?
Man hat dich nicht gefragt, was du willst und vor allem was das beste für euch ist.
Du hast versucht das beste daraus zumachen und das ist schon erstaunlich.
Weiter zumachen, obwaohl du wusstest, dass es nicht einfach werden würde."
Aufmerksam beobachtete er Hiead, jede kleine Bewegung, jedes Muskelzucken.

Hiead sah Daric an. Was dieser sagte klang so aufmunternd und irgendwie gaben sie Hiead Mut.
"Ich weiss, dass ich mir keine Vorwürfe machen sollte. Aber ich kann nichts dagegen tun. Suzu muss wieder gesund werden. Ich will ihn nicht verlieren. Aber ich kann nichts tun.", sagte Hiead und setzte sich auf.
Erwischte sich über die Augen um die aufkommenden Tränen zu verdrängen. "Tut mir Leid. Ich laber dich hier zu. Dabei interessiert es dich nciht mal wirklich, oder?"

Einen kurzes Knurren entwich seiner Brust, doch dann breitete sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht aus.
"Ich höre wirklich gerne zu und versuche auch wenn möglich zuhelfen.
Ich bin mir sicher, das alles wieder in Ordnung kommt, wirklich."
Nun legte er eine Hand auf seine Schulter.
"Kopf hoch, Kleiner."

Hiead hörte das Knurren und wurde sich so wieder bewusst, dass er hier einen Werwolf neben sich hatte. Aber die Angst war vollständig verschwunden. Dann grinste Daric und Hiead lächelte auch leicht. Wobei er sich einredete, dass Daric recht hat. Nur wollte die Sorge nicht verschwinden. Das Daric ihm wirklich helfen wollte konnte Hiead nicht wirklich nachvolziehen. Aber irgendwie machte es ihn schon froh. Schließlich legte Daric eine Hand auf Hieads Schulter und munterte Hiead auf. Zumindest versuchte er es. "Danke.", sagte Hiead und lächelte nun wirklich.

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet, dass es schon verdammt spät geworden war.
"Meinst du, ich kann dich alleine lassen?"
Er stand vom Bett auf und ging Richtung Tür.
"Ach ja, ich bring dir nachher noch einen neuen Bilderrahmen vorbei.", sagte er noch über seine Schulter hinweg.

Hieads Blick folgte dem von Daric zur Uhr. Für einen Vampir war es gerade erst Mittag. Doch für einen Werwolf schien das schon sehr spät zu sein. Jedenfalls stand Daric nun auf und ging zur Tür. Auf die Frage des anderen nickte Hiead. Er wollte nicht, dass Daric sich sorgen oder ähnliches macht. Schließlich kennt er Hiead noch nicht lange. Außerdem wird Hiead schon klar kommen. Er muss eh auf den Anruf warten. So lange musste Hiead noch bangen und hoffen.
Als Daric versprach einen neuen Bilderrahmen mit zu bringen lächelte Hiead. "Danke. Das wäre nett, dann muss ich wenigstens nicht noch in die Stadt.", äußerte sich Hiead dazu. Tagsüber unterwegs zu sein konnte er nicht wirklich ab. Da bekam er immer schlechte Laune.

"Gut, dann sehen wir uns ja bald wieder."
Leise öffnete er die Tür und huschte hinaus auf die Gänge.

--> Darics (Lehrer-) Zimmer

Hiead liess Daric gehen und versuchte nun sich selbst zu entspannen. Was bei seinen Sorgen schwer fiel. Seine Gedanken drehten sich ständig um Suzu. Er drehte sich auf die Seite und sein Blick lag auf dem Handy. Warum klingelte das denn nicht endlich? Irgendwann würde Hiead noch durchdrehen. Doch schließlich klingelte es, es war nun schon morgen. Schnell war Hiead dran. "Lucid? Wie gehts Suzu? Bitte sag mir, dass er es geschafft hat.", flehte Hiead schon fast. Er saß nun aufrecht im Bett und biss sich auf die Unterlippe.
"Das kann ich dir leider nicht sagen. Suzu starb vor 2 Stunden.", erklang Lucid traurige Stimme. Hiead hörte raus, dass Lucid selbst geweint hatte. Denn die Stimme des Anderen zitterte immernoch. Aber nun konnte Hiead selbst nicht anders als zu weinen. Tränen flossen in Massen.
"Da...danke dass du mich informiert hast.", flüssterte Hiead und legte auf bevor Lucid noch was sagen konnte. Hiead kauerte sich zusammen und weinte unerbittlich. Nie wieder würde er Suzu sehen.
Hiead stand auf und lief durchs Zimmer. Total neben sich zog er sich um und ging aus dem Zimemr. Er wanderte durch das ganze Wohnheim ohne wirkliches Ziel. Nicht mal die Sonne bemerkte er.

tbc: Darics (Lehrer-)Zimmer